In letzter Zeit
hatte ich mehrere Pannen mit meiner Pumpe. Oft war der Katheter abgeknickt, mit
Blut gefüllt, rausgerissen oder das Reservoir war leer und ich hatte vergessen
ein neues mit zur Arbeit zu nehmen. Die Folgen waren viele viele hohe Werte und
einige Male Keton. Ab und an habe ich auch das Gefühl ich spritze Wasser. Ich
spritze gefühlt das komplette Reservoir und der Wert bleibt wie er ist.
Am Montag wachte
ich auf mit einem 300mg/dl-Wert auf.
Mir war ziemlich schlecht und ich hatte Durst
wie sonst was. Den Übeltäter hatte ich dann auch schnell gefunden: Der Katheter
war halb abgerissen und die Teflon-Nadel war nicht mehr in der Haut. Kein
Wunder das der Wert so hoch war… Natürlich maß ich gleich Keton (1,8mmo/l),
denn die Anzeichen waren eindeutig… Nachdem ich mich aus dem Bett gequält,
gemessen und noch einen riesigen Schluck Wasser getrunken hatte, überkam mich
eine schlimme Übelkeit.
An den Weg von meinem Zimmer zur Toilette kann
ich mich nicht erinnern. Ich weiß nur dass ich irgendwie auf dem Boden lag,
Messgerät, Stechhilfe, Libre, Teststreifen und Handy neben mir. Mich überkam
ein Würgereiz, allerdings musste ich mich nicht übergeben. Zitternd und
Schweigebadet wartete ich kurz, bis ich mich mit meinem Kram und einem Eimer
ausgestattet auf die Couch schleppte. Dort baute ich mir ein Lager auf, in dem ich die nächsten 5 Stunden verbrachte.
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Das "Couch-Lager" mit genügen Wasser, Brezeln gegen Hungerketon, Messgerät und Co und TV |
Es dauerte ganze 7 Stunden bis die Ketone
weg waren und der BZ wieder einigermaßen normal.
So etwas lässt
mich immer nachdenken:
Ist die Pumpe
richtig für mich?
Mache ich
vielleicht irgendetwas falsch beim Katheter setzten?
Und wirkt das
Insulin überhaupt noch richtig?
Liegt das alles an
mir oder an einer Pechsträhne?
Was könnte ich
tun, damit so etwas nicht wieder passiert?
Nehme ich
vielleicht lieber morgens hohe Werte in Kauf, weil das Basalinsulin nicht
perfekt passt und nur mit Basalrate perfekt im Zielbereich liegt?
Oder nehme ich
lieber so etwas wie Montag in Kauf?
Wäre eine Pumpe,
ohne „Schlauch-rausreiß“-Möglichkeit, also eine Patch-Pump, die richtige
Lösung? Geht das Wechseln überhaupt?
Ich habe doch die
Pumpe erst im Dezember 2014 verschrieben bekommen…
Oder doch eher die
Pens, die man statt dauerhaft am Körper trägt, nur kurze Zeit im Körper stecken
hat? Wie wäre es wenn ich wieder Humalog nehme, mit dem ich damals mit der
Pumpe eingestellt wurde?
Oder bleibe ich
bei NovoRapid und bin einfach nur zu ungeduldig um die 2 Stunden abzuwarten bis
sich was tut?
Bin ich einfach
nur zu viel Luxus gewohnt?
Fragen über
Fragen. Die eigentlich nur ich mir selbst oder meine Diabetologin beantworten
kann. Ich lobe immer die Technik die mir meinen Alltag mit Diabetes
erleichtert, aber momentan bin ich nicht 100%ig von meiner Pumpe überzeugt…
Ich habe schon
meine Diabetologin angefunkt und ich hoffe wir finden eine Lösung.
Und nun ist auch
Schluss mit dem Gejammer Denn eigentlich
kann ich froh über die ganze Forschung und Technik sein. Im Mittelalter wäre
ich schon tot :-)
Liebste Grüße
Eure
Annika
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